Jährlich gibt es zahlreiche Google Ranking Updates. Die schiere Anzahl an Treffern, die rein vom Wortlaut her betrachtet für eine Suchanfrage relevant sein könnten, ist schier unermesslich. Um diese Unmenge an abstrakt in Frage kommenden Ergebnissen zu sortieren, bedient sich Google unter anderem eines komplexen, vielschichtigen und laufend aktualisierten Algorithmus. Seit nunmehr fast zehn Jahren gewichtet der Suchmaschinengigant dabei vermehrt die Qualität von digitalen Inhalten – insbesondere im Hinblick auf sogenannte “Your Money or Your Life (YMYL)”- Seiten, die sensible Themen behandeln (zum Beispiel Gesundheit oder persönliche Finanzen).
Die von Google für YMYL-bezogene Inhalte aufgestellten Qualitätsrichtlinien wurden durch die mittlerweile wohlbekannten Dimensionen “Expertise”, “Authoritativeness” und “Trustworthiness” (kurz E-A-T) konkretisiert. In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt auch das jüngste Google-Update, das vom Unternehmen als “Aktualisierung zu hilfreichen Inhalten” angekündigt wurde. Im Vordergrund steht dabei laut Angaben des Unternehmens das Bestreben, nutzerorientierte Inhalte verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Aus Marketingsicht macht dieses Google-Update es in vielen Fällen notwendig, bestehende Inhalte erneut auf ihre qualitative Güte hin zu überprüfen.
Inhalt
Was bewirkt das neue Google Ranking Update im Detail?
Das neue Google-Update wird nach Einschätzung von Marketingexperten und Branchenkennern darauf hinauslaufen, dass Websites mit einem hohen Anteil an qualitativ unzulänglichen Inhalten im Ranking der Suchergebnisse einen Abstieg hinnehmen müssen. Die entsprechenden Einschätzungen werden durch künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen unterstützt und können zu signifikanten Sanktionierungen von als “nicht hilfreich” eingestuftem Content führen. Zu diesem Zweck wird durch das Google-Update ein zusätzliches Signal eingeführt.
In seinen Erläuterungen zum Google-Update empfiehlt Chris Nelson vom Search Quality Team, sich verstärkt auf im engeren Sinne nutzerorientierte Inhalte zu konzentrieren, bei denen “der Mensch im Mittelpunkt steht.” Diesbezüglich verweist er auf die etablierten Hinweise und Richtlinien, die von Google bereitgestellt werden. Darüber hinaus ist es laut Nelson von Vorteil, bei der Erstellung von Inhalten zuerst auf deren inhaltlichen Nutzen für Besucher zu achten und erst danach an die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu denken. Wie dies gelingen kann, soll im Folgenden anhand einiger konkreter “Dos and Don’ts” illustriert werden.
Die wichtigsten “Dos” zum Google Ranking Update: Welche Massnahmen man jetzt ergreifen sollte
Um das neue Google-Update gut zu überstehen (beziehungsweise idealerweise sogar davon zu profitieren), empfiehlt es sich aus Marketing-Sicht, sich verstärkt in die eigene Zielgruppe und ihre Bedürfnisse, Suchmotive sowie Erwartungshaltungen hineinzuversetzen. Dabei gilt es zunächst die wichtigsten Gründe nachzuvollziehen, aus denen Nutzer mit bestimmten Inhalten nicht zufrieden sein könnten: In diesem Zusammenhang sind insbesondere oberflächlich gestaltete oder steril anmutende Websites mit generischen Inhalten zu nennen, die nur auf SEO-Optimierung ausgerichtet sind und in die erkennbar wenig “Herzblut” bei der Erstellung geflossen ist.
Um diese Makel und eine Pönalisierung durch das neue Google-Update zu vermeiden, sollten Marketingverantwortliche eine zwischenmenschlich geprägte und empathievolle Perspektive auf ihre Zielgruppen einnehmen. Hat man eine klare Vorstellung davon gewonnen, was sie bei ihren Suchanfragen umtreibt und welche Antworten sie sich erwarten, muss diese in die jeweiligen Inhalte systematisch eingearbeitet werden. Dabei kann wie folgt vorgegangen werden:
- Erster Schritt: Identifikation von bestehenden Unterseiten, Textinhalten und sonstigen Elementen, die robotisch oder unterkühlt wirken beziehungsweise aus User-Sicht wenig inhaltlichen Nutzen bringen
- Zweiter Schritt: Einsatz von Analyse-Tools, um genauer zwischen schlecht funktionierendem und effektivem Content zu differenzieren (zum Beispiel im Hinblick auf Keywords oder die Reihung in den Suchergebnissen)
- Dritter Schritt: datenbasierte Auswertung von Verbesserungspotentialen und Festlegung relevanter Zielgruppen auf Basis eines vertieften Verständnisses ihrer Bedürfnisse und Anliegen
- Vierter Schritt: Anpassung von bestehendem Content beziehungsweise Erstellung von neuen Inhalten auf Basis sowohl von E-A-T als auch einer nutzerzentrierten Arbeitshaltung (Mensch im Mittelpunkt). Die offiziellen Erläuterungen zum Google-Update legen zudem nahe, dass auch das Entfernen überflüssiger oder nur schwer verbesserbarer Inhalte zu einem besseren Ranking beitragen kann.
Die wichtigsten “Don’ts” zum neuen Google-Update: Welche Fallstricke gilt es zu umgehen?
Zusätzlich zu den oben genannten Handlungsempfehlungen sollte man auch darauf achten, sich nicht zu typischen Fehlern hinreissen zu lassen, die infolge des Google-Updates für Ranking-Abstriche sorgen könnten. Verzichten sollte man insbesondere auf klassische “Copy and Paste”-Inhaltsduplikate, die von anderen Websites übernommen wurden, sowie auf reine Zusammenfassungen, die keinen zusätzlichen Mehrwert bieten. Auch digitale Sackgassen – dabei handelt es sich um Seiten, die Interessenten keine weiterführenden Informationen bieten und sie dazu nötigen, alternative Recherchepfade einzuschlagen – sind unbedingt zu vermeiden.
Ein klares No-Go im Hinblick auf das Google-Update und seine Auswirkungen stellen auch zu hohe Keyword-Dichten sowie Kompetenzüberschreitungen bei der Auswahl an Schlüsselwörtern dar (Content-Ersteller sollten also darauf achten, sich nicht zu weit über den Bereich ihrer tatsächlichen Expertise hinauszuwagen). Automatisch generierte KI-Texte werden durch das neue Google-Update ebenfalls nicht gerade honoriert. Dasselbe gilt für reisserische Titel, die dem Nutzer mehr Verheissungen machen, als der jeweilige Inhalt sie tatsächlich erfüllen kann.
Fazit: Ein neues Gleichgewicht schaffen
Das neue Google-Update stellt Marketing-Verantwortliche und Content-Ersteller vor die Aufgabe, ein neues Gleichgewicht zwischen Suchmaschinenoptimierung einerseits und Nutzerorientierung andererseits herzustellen. Die Tage, in denen ein besseres Ranking bereits durch die massenhafte Produktion von auf der Substanzebene eher seichten Inhalten im Schnellverfahren erzielt werden konnte, sind mit den diversen Algorithmus-Anpassungen durch Google schon lange vorbei – eine Entwicklung, die durch das jüngste Update einmal mehr bestätigt wird.
Den mittlerweile gültigen Qualitätsstandards und Ranking-Signalen kann am besten durch eine datenbasierte und nach menschlichen Bedürfnissen ausgerichtete Marketingstrategie entsprochen werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die emotionale Kompetenz, Inhalte so zu gestalten, dass sie eine positive Resonanz bei der anvisierten Zielgruppe erzeugen und nicht bloss durch SEO-Optimierung schnell gefunden werden. Dieser Paradigmenwechsel schliesst jedoch die kluge Kombination mit bewährten Methoden der Suchmaschinenoptimierung wohlgemerkt nicht aus, solange die Prioritäten richtig geordnet bleiben.
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